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arrow KINDER­GARTEN STÄDTLI, HUTTWIL, 2017

offener Pro­jek­twet­tbe­werb, 6. Rang
Neubau Dop­pelkinder­garten mit Tagesstruktur



Städte­bau | Das neue Kinder­gartenge­bäude ori­en­tiert sich par­al­lel zur gewach­se­nen Hangkante und längs am Strassen­ver­lauf des Dor­nack­er­weges. Es schliesst die beste­hende Häuser­flucht und stärkt den Bezug zur beste­hen­den Verkehrsachse. Die beste­hende Topografie wird von der Zweigeschos­sigkeit des Vol­u­mens aufgenom­men und so der natür­liche Gelän­de­v­er­lauf beibehal­ten. Den strassen­seit­i­gen Auf­takt bildet das obere Geschoss des Baukör­pers, welches bar­ri­ere­frei an das beste­hende Strassen­niveau anschliesst. Zwis­chen Gebäude und neuen Park­plätzen wird durch einen Ver­satz zur Strasse ein eigener, geschützter Aussen­raum für die bei­den Kindergärten aufges­pannt. Das untere Geschoss nimmt Bezug zur Pausen­platzebene des beste­hen­den Städtli Schul­hauses. Trotz seiner Länge ord­net sich der Neubau durch seine geringe Höhe dem beste­hen­den Schul­haus aus den 1890er Jahren unter und stärkt es so in seiner Bedeu­tung für die Gesam­tan­lage. Weit­er­hin ist die Längsaus­rich­tung des Vol­u­mens und seine Höhenen­twick­lung einem klaren Bezug zum beste­hen­den Turn­hal­lenge­bäude geschuldet. Alle drei Baukör­per wach­sen so zu einem gemein­sam wirk­enden, klaren Ensem­ble inner­halb des Schul­hausare­als zusam­men. Die Set­zung des neuen Kinder­gartenge­bäudes gener­iert einem dem beste­hen­den Pausen­platz gle­ich­w­er­ti­gen Grün– und Bewe­gungsraum zwis­chen Schul­haus und Pfar­rhaus, welcher seinen Nutzern eine vielfältige Funk­tion­al­ität offeriert. Auf dieser Fläche ist eine spätere Erweiterung der Schu­lan­lage möglich.

Raum­struk­tur | Das neue Gebäude inner­halb des Schul­hausensem­bles wird in ein oberes und unteres Geschoss gegliedert. Die obere Ebene beherbergt die bei­den Kindergärten und ist auf den direkt zugängi­gen Aussen­raum zwis­chen Strasse und Neubau aus­gerichtet. Die untere Ebene umfasst die Räume der Tagesstruk­tur und Begleitung, sie ste­hen in direk­tem Bezug zum Pri­marschul­haus und dem angren­zen­den Pausen­platz. Die Kindergärten sind drei­seitig über grosszügige Fen­steröff­nun­gen in der Fas­sade belichtet. Aus den Haup­träu­men der Kindergärten überblickt man die gesamte Schu­lan­lage und hat Aus­blick über Hut­twil. Über die Oblichter fällt zusät­zlich Licht zu jeder Tageszeit in den Haup­traum, den Mal­raum und das Zim­mer der Logopä­den. Die Aus­rich­tung der Räume für die Tagesstruk­tur und Begleitung ist nach Nor­den gestal­tet, so dass wichtige Blick­beziehun­gen zwis­chen den Lehrer– und Arbeit­sräu­men und dem angren­zen­den Pausen­platz geschaf­fen wer­den. Die ver­glas­ten Türen erlauben Durch­blicke durch die ver­schiede­nen Räume und erlauben den Lehrper­so­nen die visuelle Kon­trolle aller Räume auch im Inneren des Gebäudes. Die vier Nutzun­gen wer­den in den Ankun­fts­bere­ich, die Haupt­nutzun­gen und die ruhi­gen Raum­zo­nen gegliedert. Somit wer­den unter­schiedliche Öffentlichkeits­grade und Rück­zugsmöglichkeiten für Kinder und Lehrer gle­icher­massen geschaf­fen. Die direkt am Haup­traum liegen­den, abgeschlossen Garder­oben kön­nen bei Bedarf als sep­a­rate Unter­richt­sräume genutzt wer­den und dienen als Über­gang zum Mal­raum und zur Logopädie. Diese bei­den eigen­ständi­gen Räume kön­nen vari­abel intern und extern genutzt wer­den. Die Haupt­nutzun­gen der Tagesstruk­tur und Begleitung wer­den in zwei Raum­zo­nen gegliedert um auch hier eine möglichst vari­able Nutzung anzu­bi­eten. Die bei­den Kindergärten im Obergeschoss ver­fü­gen jew­eils über einen eige­nen, sep­a­raten Zugang. Dieser führt direkt in die Garder­oben, welche intern als weit­erer Schul­raum genutzt wer­den kön­nen. An die Garder­oben angeschlossen sind je Kinder­garten ein Nass­bere­ich, sowie die Zugänge zum Haupt, Mal– und Logopädier­aum. Die bei­den eigen­ständi­gen Raum­zo­nen Malen und Logopädie kön­nen von bei­den Kindergärten zusam­men oder auch Behin­derten­gerechtes Bauen getrennt voneinan­der genutzt wer­den. Eine interne Treppe ermöglicht den sep­a­raten Zugang über das Erdgeschoss für die Nutzung dieser Räume auch für Drit­tnutzer. Die Treppe ermöglicht zusät­zlich für das Lehrerper­sonal der Kinder­gartenein­heiten einen inter­nen, direk­ten Zugang zum Lehrerz­im­mer und zur Tagesstruk­tur. Die bei­den grossen Haup­träume ver­fü­gen über einen eige­nen, vorge­lagerten und gedeck­ten Aussen­raum, welcher je nach Jahreszeit und Bedarf in den Unter­richt mit ein­be­zo­gen wer­den kann. In direk­ter Verbindung an den Haup­traum ist ein Grup­pen­raum ange­ord­net. Ein grosses Fen­ster ermöglicht den Kindern hier einen weiten Blick in die nahe­liegende Umge­bung und die gesamte Schu­lan­lage. Weit­ere wichtige Blick und Sicht­beziehung zwis­chen diesen Haupt– und Grup­pen­raum wer­den durch eine Ver­glasung gewährleis­tet. Unaufgeregt und fast unsicht­bar findet man an den äusseren strassen­seit­i­gen Gebäudeecken die bei­den grossen Mate­ri­al­räume. Ihre Posi­tion­ierung in der Grun­driss­dis­po­si­tion lässt eine Nutzung vom Haup­traum, dem Inneren des Gebäudes, sowie dem gedeck­ten Vor­platz, also dem Äusseren des Gebäudes zu. Die bei­den großzügi­gen Lager­räume bieten also ein Höch­st­mass an Flex­i­bil­ität und Kom­fort für ihre Nutzer.


Architek­tur: Urs Rölli & André Murer

Land­schaft­sar­chitek­tur: Christoph Wey, Luzern

T +41 78 790 41 30
INFO@MAARCH.CH
HIRSCHMATTSTRASSE 13
6003 LUZERN LU
IM BREITLI 6
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